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Wespen sind besser als ihr Ruf
In Deutschland gibt es 16 Arten der so genannten staatenbildenden, sozialen Faltenwespen. In besiedelten Bereichen kommen meist nur sechs davon vor und lästig werden dem Menschen nur zwei, die „Gewöhnliche Wespe“ und die „Deutsche Wespe“.
Grundsätzlich stehen alle wildlebenden Tiere, somit auch Wespen, unter dem allgemeinen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Sie dürfen ohne vernünftigen Grund nicht getötet werden. Hornissen und Hummeln, sowie alle Wildbienen stehen als Einzelarten unter besonderem Schutz, Maßnahmen an deren Nestern erfordern immer einer Genehmigung durch die Naturschutzbehörde.
Wespen und die zur Familie gehörenden Hornissen haben eine wichtige Funktion im Ökosystem. Bis zu 3.000 Fliegen, Mücken, Raupen, Motten, Spinnen und andere Kleintiere, die am Küchentisch, bei der Grillparty, in Feld und Flur auch lästig werden können, vertilgt ein kleiner Wespenstaat am Tag. Darüber hinaus bestäuben Wespen Pflanzen, beseitigen frische Tierkadaver und dienen anderen Tieren als Nahrungsgrundlage.
Wespen leben nur einen Sommer lang. Alle Wespen verlassen im Herbst ihr kunstvoll aus klein gekautem Holz und Speichel gebautes Nest und sterben. Nur junge Königinnen suchen sich eine geschützte Unterkunft zum Überwintern, kommen aber im darauf folgenden Frühjahr nicht zum alten Nest zurück, sondern gründen im Frühjahr mühevoll einen neuen Wespenstaat.
In mehr als 80 Prozent der Fälle kann nach einer persönlichen Wespenberatung die Beseitigung der kunstvollen Behausungen im Dachgebälk, Gartenhäuschen, Rollladenkasten, an der Terrasse oder in der Hecke vermieden werden. Kleine Eingriffe der Wespenexperten helfen, das Einflugloch zu verlegen oder das Nest zu ummanteln. Nur selten müssen Nester umgesiedelt oder, wenn gar nicht zu umgehen, vernichtet werden.
TIPPS
Einfache Verhaltensregeln erleichtern das Miteinander und die Beobachtung der interessanten Tiere.
Vorsichtsmaßnahmen im Freien
Verhaltensregeln in der Nähe eines Wespennests
und außerdem
Wenn doch einmal zugestochen wurde
Schwarz-Gelb ist gefährlich, aber das wird es – außer für Allergiker beim ersten Stich – erst bei mehr als 100 Stichen pro Kilogramm Gewicht. Eine (gesunde) Person von 50 Kilogramm kann rechnerisch 5.000 Stiche verkraften – egal ob von Wespen, Bienen, Hummeln oder Hornissen. Die panische Angst, die viele schon beim Anblick eines Wespennestes oder einer einsamen Hornisse überfällt, ist somit rein medizinisch unbegründet.